13.11.2023
Leserbrief zu den errichteten Mitfahrbänken

Leserbrief der Freien Wähler Pleinfeld zu den errichteten Mitfahrbänken, erschienen im Weißenburger Tagblatt am 13.11.2023:

„Nichts gewusst“
Die Aufstellung von Mitfahrbänken klingt ja prinzipiell nach einer guten Sache, führt dann aber doch zu einigem Erstaunen. Laut der Pressemitteilung des CSU-Ortsverbandes in Pleinfeld-Dorsbrunn im WT vom 8. November seien in Eigeninitiative in Pleinfeld sogenannte Mitfahrbänke aufgestellt worden. So zum Beispiel im Ortsteil Dorsbrunn, nicht aber in St. Veit.

Aber der Reihe nach: Drei Tage vor dem Erscheinen des Artikels in der Zeitung, am Sonntag, wurde ich beim Frühschoppen in Dorsbrunn angesprochen, weil dort ein paar Tage vorher durch Bauhofmitarbeiter eine Mitfahrerbank aufgebaut und in Dorsbrunn am nächsten Tag wieder abgebaut und angeblich nach St. Veit transportiert worden war. Für die Bürger in Dorsbrunn war es wahrscheinlich erstaunlich, dass ein Gemeinderat der Gemeinde Pleinfeld keine Anhnung davon hatte, dass in der Gemeinde Mitfahrerbänke aufgestellt werden.

Nicht ganz sicher, ob es sich eventuell um einen Scherz handelt, war ich dann doch sehr verwundert, als ich bei meiner Rückkehr nach St. Veit dort eine Mitfahrerbank in Form eines Betonsteines vorfand. Eine Nachfrage bei einem Ortssprecherkollegen, ob dort auch eine Bank aufgestellt worden sei, war dieser genauso erstaunt, weil der auch nichts davon wusste und den aufgestellten Betonstein nicht als Mitfahrerbank erkannt hatte. Bei der kurz darauf stattgefundenen Bürgerversammlung in Dorsbrunn wurde die Mitfahrerbank auch thematisiert.

Hier zeigte sich auf Nachfrage des Bürgermeisters an die Bürger von Dorsbrunn, dass diese der Meinung waren, es gäbe dort schon genügend Bänke und in Dorsbrunn würde niemand eine Mitfahrerbank benötigen. Auf die an den Bürgermeister gerichtete Frage, wer dies denn initiiert habe, teilte dieser mit: „Dies ist eine Aktion der CSU, ich habe davon auch nichts gewusst“.

Erstaunlich, dass der CSU-Bürgermeister nichts davon weiß, wenn der gemeindliche Bauhof mehrere Tage mit Auf- und Abbau von Mitfahrerbänken beschäftigt war. Erstaunlich auch, dass der Bauhof dann wohl nicht auf Weisung des Bürgermeisters, sondern auf Weisung des CSU-Ortsverbandes tätig geworden ist. Noch erstaunlicher, dass in der Pressemitteilung steht „Auch Bürgermeister Stefan Frühwald lobte die Initiative der CSU.“ Erstaunlich, wo er doch von allem gar nichts gewusst habe.

Naja, nun steht der Betonstein in St. Veit an der Schulbushaltestelle. Laut der Pressemitteilung „hätten Bürger die Bänke bereits aktiv genutzt . . . zur Erledigung etwa von Einkäufen“. Ich wäre sicherlich mehr als erstaunt, wenn ich jemanden sehe, der in St. Veit den Betonstein in U-Form als Mitfahrerbank nutzen will. Dass jemand aus Dorsbrunn auch wirklich mitgenommen wird, bevor er frustriert – hoffentlich ohne Blasenentzündung- wieder nach Hause geht, wünsche ich diesem von Herzen.

Wenn der Bauhof mit solchen Aktionen des CSU-Ortsverbandes beschäftigt wird, sollte meiner Meinung nach schon der Gemeinderat und die betroffenen Ortssprecher informiert werden. Die Kosten für sinnlose Auf- und Abbauarbeiten durch den Bauhof gehen letztlich zu Lasten der Bürger. Sie sind zwar nicht riesig, aber leicht vermeidbar, denn „auch Kleinvieh macht Mist“.

Gerhard Fuchs, FW-Gemeinderat und Ortsbeauftrager in St. Veit